Caritasverband klärt in der Fußgängerzone über Glücksspielsucht auf
„Ihr Spiel in guten Händen!“, „Dein Spiel. Dein Glück. Drück Glück.“, „Hyperschnelle Anmeldung, hyperschnelle Einzahlung, hyperschnelle Auszahlung“, „Ihre Wette in sicheren Händen“ Die meisten Leserinnen und Leser kennen einen dieser Werbeslogans und wissen sofort, worum es geht: Glücksspiel. Doch kennen Sie die Hintergründe der Glücksspielsucht?
Waren es im Jahr 2021 ca. 200.000 Menschen, die süchtig nach Glücksspiel in Form von Automatenspiel, online Casino oder auch Sportwetten waren, sind es laut dem «Jahrbuch Sucht 2024» der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) in Deutschland inzwischen schätzungsweise etwa 300.000 Menschen, die an einer Glücksspielsucht erkrankt sind, was rund 2,4 % der erwachsenen Bevölkerung entspricht, wobei Männer deutlich häufiger betroffen sind als Frauen. Seit der Legalisierung von Glücksspiel im Internet im Jahr 2021 durch den Glücksspielstaatsvertrag kann auch in der Suchtberatungsstelle des Caritasverbandes Landsberg seit Beginn der Behandlung von pathologischem Glücksspiel in 2016 ein weiterer Anstieg der Anfragen festgestellt werden.
Dennoch ist pathologisches Glücksspiel noch immer nicht als Suchterkrankung anerkannt, sondern lediglich unter „abnorme Gewohnheiten, Störungen der Impulskontrolle“ aufgelistet. Gründe genug, um über die Erkrankung aufzuklären und zu informieren. Dies möchten wir am bundesweiten Aktionstag gegen Glücksspielsucht tun, der in Landsberg am 17. September 2025 in der Fußgängerzone Landsberg stattfindet. Dort werden die Mitarbeiterinnen der Suchtberatungs- und behandlungsstelle des Caritasverbandes Landsberg Petra Kiesel und Isabella Nieberle die Passanten informieren, was es mit Glücksspielsucht auf sich hat. „Wir möchten gerne mit den Menschen ins Gespräch kommen. Es ist uns ein sehr großes Anliegen, dass die Problematik der Glücksspielsucht ein Thema in der Gesellschaft wird und dass es die Betroffenen leichter haben, Hilfe zu erhalten“, sagt Suchttherapeutin Isabella Nieberle. Diese Hilfe bietet die Suchtberatungs- und behandlungsstelle der Caritas Landsberg: „Bei uns kann man kostenfrei Beratungsgespräche wahrnehmen, um sich über die Erkrankung zu informieren und zu schauen, wo man selbst steht“, erklärt Nieberle. Besteht eine Abhängigkeit von Glücksspiel, kann der/die Betroffene eine ambulante Therapie machen, eine Psychotherapie-Maßnahme, die von der Rentenversicherung oder der Krankenkasse bezahlt wird. „Wir haben bereits seit 2016 eine Therapiegruppe für Glücksspieler und sind mit diesem spezialisierten Angebot Anlaufstelle für Glücksspieler auch aus den anderen Landkreisen“, so Nieberle weiter.
Beim diesjährigen Aktionstag gegen Glücksspielsucht werden die zwei Therapeutinnen am 17. September zwischen 10:30 und 14 Uhr in der Ludwigstraße am Georg-Hellmair-Platz in Landsberg anzutreffen sein. Mit den Gartenzwergen und deren Botschaften hoffen Kiesel und Nieberle auf viele angeregte Unterhaltungen mit interessierten Passanten.
Bild zur Meldung: Glücksspiel



