Bannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite
Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

30 Jahre Caritas Kleiderladen

28. 06. 2023

Er ist eine Institution in der Stadt und es gibt viele Bürgerinnen und Bürger, Familien mit Kindern, Asylbewerbende und Flüchtlinge, die hier schon fündig geworden sind: Der Kleiderladen des Caritas-Verbandes Landsberg feiert heuer sein 30jähriges Bestehen.

Als Partner fungiert seit 1993 die Pfarrgemeinde Maria Himmelfahrt, betreut wird die Einrichtung von einem Team aus aktuell 11 ehrenamtlich tätigen Frauen. Vier von ihnen sind von Anfang an dabei und sozusagen ebenfalls Jubilare: Monika Ernst, Marianne Küffner, Lotte Weilhammer und Eva-Maria Rößle. Entstanden ist die Kooperation zwischen Caritas und Kirchengemeinde seinerzeit bei einem Teegespräch im Sachausschuss für soziale Fragen des Pfarrgemeinderates Maria Himmelfahrt. Gestartet ist die damals „Kleiderkammer“ genannte Einrichtung in der Brudergasse, danach folgten mehrere Umzüge unter anderem in die Schulgasse, in den ehemaligen AKE-Kindergarten in der Lechstraße und schließlich ins Untergeschoss der Sozialstation St. Martin in der Lechstraße 2. Dieses Gebäude beherbergt bekanntlich seit 2021 das Caritaszentrum Landsberg und der jetzige „Kleiderladen“ gehört als feste Einrichtung zum Angebot der Caritas.

 

Monika Ernst und Eva-Maria Rößle berichten gern über ihre Arbeit im Untergeschoss des Caritaszentrums: „Wir sind ein Team aus elf Frauen im Rentenalter und organisieren uns hier selbst. Eine Chefin oder einen Chef gibt es nicht, wir entscheiden gemeinsam, was wir tun.“ Einmal im Quartal treffen sich die Ehrenamtlichen und stellen den Dienstplan auf – hier kann sich jede Frau eintragen wie sie möchte und Zeit findet. Mindestens zwei von ihnen sind zu den Annahme- und Ausgabezeiten immer vor Ort.

 

Wer kommt in den Kleiderladen? „Das sind unsere Kunden“, erklärt Monika Ernst, „die wir beraten und denen wir eine Auswahl an Kleidung zeigen, die sie benötigen.“ Das Sortiment ist nahezu komplett, es reicht vom T-Shirt fürs Kleinkind bis zum Abendkleid für festliche Anlässe, es umfasst auch Bettwäsche, Handtücher, Tischdecken und sogar Gardinen. Bei den Kunden haben die Caritas-Frauen über die vielen Jahre generell kaum Veränderungen festgestellt. Asylbewerbende und Geflüchtete bilden die größte Gruppe, die der Einheimischen hat in den letzten Jahren immer weiter abgenommen. „Kleiderladen“ bedeutet ja auch, dass verkauft wird. Monika Ernst: „Es geht hier nicht um Gewinne und es gibt auch keine Preisauszeichnung. Wir haben bestimmte Anhaltspunkte für die Preisgestaltung, schauen aber vor allem darauf, wer da vor uns steht an der Theke. In manchen Fällen verschenken wir auch schon mal Kleidung, beispielsweise für Kinder.“

 

Um den Betrieb im Kleiderladen zu entzerren ist Dienstag ausschließlich Annahme und Donnerstag die Ausgabe von Kleidung. Spenden sind generell willkommen, aber es gibt klare Kriterien. „Wir sind keine Entsorger“, erklärt Eva-Maria Rößle, „wir nehmen Kleidung auch nicht säckeweise an, sondern begrenzen das auf einige wenige Teile je Spender*in.“ Die Kleidung muss in gutem Zustand, also ohne Löcher oder Risse und sauber sein. „Auch das 50 Jahre alte Trevira-Kostüm von der Oma tragen unsere Kunden nicht mehr“, so Monika Ernst.

 

Kleidung, die längere Zeit nicht vermittelt werden konnte, gibt das Caritas-Team weiter an die Aktion Hoffnung. Dorthin können Spender auch größere Mengen Kleidung bringen. Aus Anlass des runden Geburtstages war man kürzlich gemeinsam unterwegs nach Ettringen – hier hat die Aktion Hoffnung ihren Sitz, die als professionelle Organisation in mehreren Landkreisen in der Region Kleider sammelt, unter anderem auch in Landsberg. Beim Blick hinter die Kulissen konnte das Caritas-Team mitverfolgen, wie aus einem Kleidercontainer nach langem Sortierprozess ein Paket für einen Hilfstransport in die Ukraine oder nach Rumänien wird. Erläutert wurde den Gästen aus Landsberg auch die generelle Vermarktungsstruktur der von Aktion Hoffnung gesammelten Kleidung.

 

Der Caritas-Kleiderladen liegt im Untergeschoss des Caritas-Zentrums in der Lechstraße 2. Der Eingang erfolgt über einen Treppenabgang auf der linken Seite des Gebäudes. Personen, die einen barrierefreien Zugang benötigen, können den Aufzug im Gebäude über den Haupteingang nutzen. Kleiderannahme ist dienstags von 14 bis 16 Uhr, Ausgabe am Donnerstag von 15 bis 17 Uhr und an jedem 2. Samstag im Monat von 10 bis 12 Uhr.

 

Bild zur Meldung: Das Team vom Caritas-Kleiderladen in Ettringen